Die Geschichte des Feuerwerks ist eng mit der Erfindung des Schwarzpulvers verbunden, die durch den chinesischen Mönch Li Tian während der Tang-Dynastie vor etwa 1.400 Jahren datiert wird. Die erste dokumentierte Nutzung von Feuerwerken in Deutschland fand 1506 statt, als Kaiser Maximilian I. anlässlich des Reichstags zu Konstanz ein Feuerwerk zündete.
Die frühe Entwicklung der Pyrotechnik lässt sich bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgen, als die Menschen in Griechenland begannen, Feuerwerkskörper aus brennenden Holzstäben und Schwärmern herzustellen. Diese Techniken verbreiteten sich schnell und fanden ihren Weg nach Europa, wo Feuerwerk nun traditionell zur Osternzeit, besonders in Südeuropa, gezündet wird.
Feuerwerke haben auch einen signifikanten kulturellen Wert. In Großbritannien und den USA markieren sie Feierlichkeiten wie den Guy Fawkes Day und den Independence Day, während in Frankreich Raketen zur Feier der Französischen Revolution gezündet werden. Ebenso bekannt sind die spektakulären Feuerwerke in Japan, die als hochgeachtete Kunstform betrachtet werden.
Heutzutage beendet ein historischer Überblick Feuerwerk oft das Jahr mit beeindruckenden Silvesterveranstaltungen in Deutschland und weltweit, und sportliche Großereignisse wie die Fußballweltmeisterschaften werden mit aufwendigen Pyro-Einlagen gefeiert. Diese kontinuierliche Entwicklung der Pyrotechnik zeigt die bleibende Faszination der Menschen für das Spiel mit Licht und Feuer seit Jahrhunderten.
Der Ursprung des Feuerwerks in China
Das Feuerwerk hat seinen Ursprung in China und seine Geschichte wird auf das frühe Mittelalter datiert, wahrscheinlich zwischen dem 10. und 13. Jahrhundert. Mit der Erfindung des Schwarzpulvers nahm die Entwicklung des Feuerwerks ihren Anfang, was weitreichende Auswirkungen auf die spätere Pyrotechnik hatte.
Die Erfindung des Schwarzpulvers
Die Erfindung des Schwarzpulvers, bestehend aus Holzkohle, Salpeter und Schwefel, war ein entscheidender Durchbruch in der Geschichte der Pyrotechnik. Ursprünglich als Mittel der Verteidigung und Kriegsführung entwickelt, erkannte man schnell das Potenzial dieser explosiven Mischung auch für festliche und rituelle Zwecke. Die Entdeckung des Schwarzpulvers wird dem chinesischen Mönch Li Tian zugeschrieben, der vor über 14 Jahrhunderten lebte und eine Schlüsselfigur in der frühen Geschichte des Feuerwerks war.
Bahzou und das Vertreiben böser Geister
Die ersten Anwendungen von Feuerwerk in China waren auf Knalleffekte ausgelegt, bekannt als Bahzou. Diese lauten Explosionen sollten böse Geister vertreiben und wurden häufig bei wichtigen religiösen und kulturellen Zeremonien eingesetzt. Im Gegensatz zu den späteren Feuerwerken, die hauptsächlich auf Lichteffekte setzten, spielten die akustischen Effekte eine zentrale Rolle in diesen frühen pyrotechnischen Darbietungen.
Die Rolle des chinesischen Mönchs Li Tian
Li Tian, dem die Entdeckung des Schwarzpulvers zugeschrieben wird, spielte eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung des frühen chinesischen Feuerwerks. Seine Erfindung markierte den Beginn einer langen Tradition, die bis heute fortbesteht. Der Legende nach wird Li Tian auch als Schutzpatron der Feuerwerker verehrt, und jedes Jahr am 18. April wird ihm zu Ehren in der Stadt Liuyang, einem der historischen Zentren der Feuerwerksherstellung, ein großes Festival abgehalten.
Feuerwerk in Japan: Hanabi
In Japan haben Feuerwerke, bekannt als Hanabi, eine tiefe kulturelle Bedeutung und eine lange Tradition. Durchschnittlich finden die größten Veranstaltungen im Juli, August und September statt, wobei sie Millionen Teilnehmer anziehen und die Theater des Himmels beleuchten.
Die Entwicklung von Hanabi
Die Geschichte der Hanabi reicht über Jahrhunderte zurück und hat eine faszinierende Entwicklung durchlaufen. Das Wort Hanabi bedeutet wörtlich „Feuerblume“ und setzt sich aus den japanischen Zeichen für „Blume“ (花, hana) und „Feuer“ (火, hi) zusammen. Im Laufe der Jahre hat sich das japanische Feuerwerk zu aufwendigen Spektakeln entwickelt, die oft von beeindruckender Musik und kulinarischen Erlebnissen begleitet werden. Bei Festivals wie dem Sumidagawa Feuerwerk-Festival in Tokio, das auf das Jahr 1733 zurückgeht, oder dem Naniwa Yodogawa Feuerwerk-Festival, das 1989 gegründet wurde, erlebt man diesen kulturellen Reichtum eindrucksvoll.
Zu den Hauptveranstaltungen zählen das Nagaoka Feuerwerk-Festival, das über 20.000 Feuerwerke auslöst und dessen Finale sich über zwei Kilometer entlang des Shinano-Flusses erstreckt, sowie das Kumano Feuerwerk-Festival, das eine 300-jährige Geschichte hat. Die Hanabi-Shows dauern in der Regel etwa zwei Stunden und bieten ein atemberaubendes, visuelles Erlebnis.
Die Ausbildung der Hababishi
Die Kunst der Feuerwerkerei in Japan wird von den sogenannten Hababishi perfektioniert, die in speziellen Schulen ausgebildet werden. Die Ausbildung dieser Meister beginnt oft schon in jungen Jahren. Die Hababishi lernen, wie man komplexe pyrotechnische Effekte kreiert und sicherstellt, dass jede Veranstaltung ein reibungsloser und sicherer Erfolg wird. Beispielsweise wird der Omagari Feuerwerk-Wettbewerb, der seit 1910 stattfindet, von hochqualifizierten Hababishi umgesetzt und zieht jährlich über 600.000 Zuschauer an. Ihre Fähigkeiten spiegeln sich in der kreativen Vielfalt der Shows wider, die gleichzeitig Kunstwerke und technische Meisterleistungen darstellen.
Die Einführung des Feuerwerks in Europa
Die Einführung des Feuerwerks in Europa war ein schrittweiser Prozess, der über mehrere Jahrhunderte hinweg stattfand. Bereits 1379 fand die erste friedliche Anwendung des Schwarzpulvers in Europa statt. Das erste dokumentierte Feuerwerk in Europa wurde jedoch 1475 abgehalten.
Der Aufstieg der europäische Pyrotechnik begann ernsthaft im 16. Jahrhundert. Besonders bemerkenswert war das erste große Feuerwerk im deutschen Raum, das 1506 am Reichstag von Konstanz zu Ehren Kaiser Maximilians stattfand. Dieses Ereignis markierte einen bedeutenden Moment in der Geschichte des Feuerwerks in Europa.
Im Barock und Rokoko, insbesondere bei Adelsfeiern, erlangte Feuerwerk in Europa enorme Beliebtheit. Ein Höhepunkt dieser Zeit war das gigantische Feuerwerk, das 1770 im Park von Versailles unter der Regierung von Ludwig XV. stattfand. Dieses Spektakel umfasste 20.000 Raketen, 6.000 Vulkane und 80 brennende Sonnen und repräsentierte die europäische Pyrotechnik in ihrer beeindruckendsten Form.
Ein weiterer wichtiger Meilenstein für das Feuerwerk in Europa war die Komposition der „Feuerwerksmusik“ von Georg-Friedrich Händel im Jahr 1749. Diese Musik wurde speziell für ein Feuerwerk komponiert, das den „Aachener Frieden“ feiern sollte, und symbolisierte eindrucksvoll die harmonische Verbindung von Musik und Feuerwerk in Europa.
Über die Jahrhunderte hinweg spielte die europäische Pyrotechnik eine zentrale Rolle bei verschiedenen Feierlichkeiten und Anlässen. Heute gilt das große Feuerwerk vor dem Brandenburger Tor in Berlin als ein herausragendes Ereignis zum Jahreswechsel, das die Tradition des Feuerwerks in Europa fortsetzt und Millionen Menschen begeistert.
Seit wann gibt es Feuerwerk in Deutschland?
Die Geschichte des Feuerwerks in Deutschland reicht über 1.000 Jahre zurück, jedoch erlebte sie ihren ersten großen Höhepunkt im Jahr 1506. Damals wurde das erste dokumentierte Feuerwerk 1506 unter der Herrschaft des Kaisers Maximilian I. abgebrannt.
Das erste Feuerwerk in Deutschland 1506
Im Jahr 1506 fand das erste aufgezeichnete Feuerwerk in Deutschland statt, das während der Krönungsfeiern von Kaiser Maximilian I. in Konstanz gezündet wurde. Dieses prachtvolle Spektakel sollte die Stärke und den Fortschritt des Deutschen Reiches zur Schau stellen. Die Verwendung von Schwarzpulver, welches um 1400 in Europa wiederentdeckt wurde, spielte dabei eine zentrale Rolle.
Einfluss des Kaiser Maximilian I.
Kaiser Maximilian I. hatte einen tiefgreifenden Einfluss auf die Entwicklung des Feuerwerks in Deutschland. Er erkannte früh die symbolische Macht und den repräsentativen Wert von Feuerwerken. Sei es bei Siegesfeiern oder königlichen Anlässen, Feuerwerke wurden fortan zu einem festen Bestandteil seiner Regierungsinszenierungen und festigten seine Herrschaft durch spektakuläre Himmelsbilder. Das Feuerwerk 1506 ist nur ein Beispiel für seine visionäre Nutzung von pyrotechnischen Darstellungen.
Das Feuerwerk in der Barockzeit
In der Barockzeit erlebte das Feuerwerk eine Blütezeit, die von verschwenderischen und aufwändigen Inszenierungen geprägt war. Diese Barockfeuerwerke wurden nicht nur zur Unterhaltung verwendet, sondern dienten auch als Mittel, um Macht und Wohlstand zu demonstrieren. Die komplizierten Effekte, die häufig auf speziell angefertigten Bühnen abgebrannt wurden, hätten die Zuschauer damals in Erstaunen versetzt.
Repräsentation und Macht durch Feuerwerke
Höfische Feuerwerke waren zentrale Elemente bei Feierlichkeiten der europäischen Monarchien und Adelsfamilien. Diese Feuerwerke dienten dazu, die Macht und den Herrschaftsanspruch der jeweiligen Regenten zu betonen. Durch die geschickt inszenierten pyrotechnischen Darbietungen konnten Herrscher ihre Erhabenheit und ihren künstlerischen Geschmack unter Beweis stellen. Dies verhalf Barockfeuerwerken zu großer Beliebtheit und machte sie zu unverzichtbaren Höhepunkten bei staatlichen Anlässen.
Feuerwerk als Kunst in der Barockzeit
In der Barockzeit entwickelte sich das Feuerwerk als Kunstform, die nicht nur durch die pure Zerstörungskraft, sondern auch durch ästhetische und musikalische Inszenierungen beeindruckte. Die Vorbereitung eines Barockfeuerwerks war komplex und zeitaufwändig, da zahlreiche Effekte miteinander kombiniert wurden, um ein harmonisches Gesamtbild zu erzeugen. Diese Form von Feuerwerk als Kunst verankert sich tief in der europäischen Kultur und beeinflusst bis heute die Gestaltung von Pyroshows weltweit. Selbst stille Feuerwerke, die nur ein leises Rauschen oder Ploppen verursachen, erforderten eine präzise Planung und meisterhafte Umsetzung.
Berühmte Feuerwerk-Pioniere: Frezier und Perrinet d’Orval
Die Geschichte der Feuerwerkkunst ist untrennbar mit zwei herausragenden Persönlichkeiten verbunden: Amédée-François Frézier und Jean-Charles Perrinet d’Orval. Diese beiden Feuerwerk-Pioniere haben entscheidend dazu beigetragen, das Feuerwerk in Europa zu kultivieren und weiterzuentwickeln.
Amédée-François Frézier
Amédée-François Frézier, ein hervorragender Ingenieur und Feuerwerkskünstler des frühen 18. Jahrhunderts, hat maßgeblich zur Optimierung der Feuerwerkstechniken beigetragen. Frézier war ebenfalls für seine Arbeiten über Pyrotechnik bekannt, die eine tiefgreifende Wirkung auf die Entwicklung des Feuerwerkszeugs hatten. Seine innovativen Ansätze legten den Grundstein für viele der modernen Feuerwerkeffekte, die wir heute genießen.
Jean-Charles Perrinet d’Orval
Jean-Charles Perrinet d’Orval, ein weiterer brillanter Feuerwerkskünstler, machte ebenfalls bedeutende Fortschritte in der Pyrotechnik. Perrinet d’Orval war nicht nur ein Meister der Feuerwerkskunst, sondern auch ein Verfasser wichtiger Werke über die Theorie und Praxis des Feuerwerks. Seine Beiträge haben die Kunst des Feuerwerks tief geprägt und dienen auch heute noch als wichtige Referenzen für Pyrotechniker weltweit.
Die Bedeutung von Feuerwerken in verschiedenen Kulturen
Feuerwerke haben seit ihrer Erfindung in China vor über 1.000 Jahren eine bedeutende kulturelle Rolle in verschiedenen Gesellschaften auf der ganzen Welt gespielt. Sie symbolisieren oft Macht, Festlichkeit und den Triumph über das Böse und werden sowohl bei nationalen Feiertagen als auch bei besonderen Anlässen eingesetzt.
Feuerwerke bei nationalen Feiertagen
Die kulturelle Bedeutung von Feuerwerk bei nationalen Feiertagen zeigt sich in vielen Ländern deutlich. In den USA ist das massive Feuerwerk am 4. Juli, dem Unabhängigkeitstag, wohl das bekannteste Beispiel. Es wird jährlich mit aufwendigen pyrotechnischen Displays zelebriert, die das gesamte Land in festliche Laune versetzen. Ebenso ist in Deutschland das Silvesterfeuerwerk ein integraler Bestandteil der Neujahrsfeierlichkeiten. Die farbenfrohe Pracht des Feuerwerks signalisiert hier den Abschied vom alten und den Aufbruch in das neue Jahr.
Feuerwerke bei besonderen Anlässen
Nicht nur bei nationalen Feiertagen, sondern auch bei besonderen Anlässen wie Hochzeiten, Sportveranstaltungen und kulturellen Festivals ist die kulturelle Bedeutung von Feuerwerk stark präsent. Große Städte wie London und Prag richten während bedeutender Events zentrale Feuerwerke aus, um den Gästen ein unvergessliches Erlebnis zu bieten. Diese Veranstaltungen tragen zur touristischen Attraktivität bei und mindern gleichzeitig die Brand- und Verletzungsgefahren, die mit dezentralen Feuerwerken einhergehen.
Die chemischen Grundlagen des Feuerwerks
Die Chemie des Feuerwerks ist eine faszinierende Wissenschaft, die auf präzisen chemischen Reaktionen basiert, um die beeindruckenden pyrotechnischen Effekte zu erzeugen. Diese Effekte werden durch variantenreiche Zusammensetzungen und Anordnungen der pyrotechnischen Zutaten erzielt.
Pyrotechnische Effekte und Farbgebung
Zu den spektakulären pyrotechnischen Effekten zählen explosive Ausbrüche, Pfeiftöne und farbenfrohe Leuchteffekte. Feuerwerksraketen erreichen Höhen von bis zu 100 Metern, und während des Aufstiegs erzeugen sie pfeifende Geräusche durch mehrere Tausend kleine Explosionen pro Sekunde. Die chemischen Reaktionen, die diese Effekte hervorbringen, können Temperaturen von bis zu 1500 Grad Celsius erreichen. Für besonders helle Effekte werden Aluminium, Magnesium und Titan in Pulverform verwendet, die mit grellem weißem Licht verbrennen.
Metalle und ihre Rolle bei der Farbgebung
Die Farbgebung durch Metalle ist ein wesentlicher Teil der Chemie des Feuerwerks. Metallsalze sauerstoffreicher anorganischer Säuren wie Nitrate oder Perchlorate erfüllen die Anforderungen an Oxidationsmittel und sind entscheidend für die Erzeugung bestimmter Farben. Grün wird beispielsweise durch Bariumverbindungen und Rot durch Strontiumverbindungen erzeugt. Die chemischen Verbindungen müssen möglichst rein sein, da schon geringe Verunreinigungen die Farben der Leuchteffekte verändern können.
Bei der Energiezufuhr springen die Elektronen in den Bereich von Milliardstel Sekunden auf eine höhere Schale und geben die Energie als Licht ab, wenn sie zurückspringen. Dieses Licht kann durch die Verwendung verschiedener Metalle und Verbindungen in nahezu allen Regenbogenfarben erscheinen. Beispielsweise brynnen Kupfersalze mit einem blauen Licht, während Kaliumverbindungen violette Flammen erzeugen.
Pyrotechnische Reaktionen sind komplexer als normale Verbrennungen, wobei die Unterschiede in der Verbrennungsgeschwindigkeit und der Reaktionskomplexität liegen. Oxidationsmittel sind entscheidend da sie den benötigten Sauerstoff bereitstellen; ohne sie laufen nur wenige pyrotechnische Reaktionen ab. Die Abbrandgeschwindigkeit von Feuerwerkssätzen ist ebenfalls von Faktoren wie Partikelgröße, Temperatur und Druck abhängig.
Die Kombination dieser Elemente und Reaktionen zeigt, wie tief die Chemie des Feuerwerks in die Wissenschaft der Materialien und chemischen Prozesse eingebettet ist, um die atemberaubenden pyrotechnischen Effekte zu erzielen, die wir alle lieben.
Die Entwicklung der Pyrotechnik in der Neuzeit
Die moderne Pyrotechnik hat seit ihren Anfängen eine beeindruckende Entwicklung durchlaufen. Seit den Tagen, als Li Tian als Begründer des Feuerwerks in China gilt, hat sich die Technik kontinuierlich verbessert. Anfangs wurden einfache „Böller“ zur Vertreibung von Dämonen genutzt, doch bereits im 13. Jahrhundert setzten beide Kriegsparteien bei der Invasion der Mongolen ein umfangreiches pyrotechnisches Waffenarsenal ein.
Mit der Verbreitung der Feuerwerkkunst nach Europa veränderte sich die Anwendung und Bedeutung von Feuerwerk. Das erste Feuerwerk in Deutschland wurde 1506 unter Kaiser Maximilian I. abgehalten. In der Barockzeit erlebte das Feuerwerk seine Blütezeit, speziell in Städten wie Versailles, Wien und London. 1749 komponierte Georg Friedrich Händel die bekannte „Feuerwerksmusik“ im Auftrag von König Georg II., ein Zeichen des festlichen Gebrauchs von Pyrotechnik zu dieser Zeit.
Heutzutage werden Innovationen Feuerwerke weltweit gefeiert, insbesondere bei Events wie Silvester, wo in Deutschland über 124 Millionen Euro für Feuerwerk ausgegeben wird. Trotz der technologischen Fortschritte bleibt die Herstellung von Feuerwerk eine traditionell handwerkliche Tätigkeit, da die maschinelle Produktion als zu gefährlich gilt. Die meisten Feuerwerksfabriken sind in Liu Yang, Provinz Hunan, China, angesiedelt und unterstützen das Milliarden-Geschäft der modernen Pyrotechnik.
Mitgeschneiderten Lösungen und Innovationen Feuerwerk sind nicht nur sicherer, sondern auch umweltschonender geworden. Durch die Zugabe verschiedener Metalle und Salze kann die Farbgebung des Feuerwerks gezielt gesteuert werden – Natrium erzeugt zum Beispiel gelbes Licht, während Strontium für rote und Kupfer- und Bariumsalze für grüne Effekte sorgen. Der Einsatz dieser chemischen Elemente erhöht die Vielfalt und Kreativität der pyrotechnischen Effekte, die wir heute bewundern können.
Wichtige internationale Feuerwerkswettbewerbe
Feuerwerkswettbewerbe sind weltweit geschätzte Ereignisse, bei denen die besten Pyrotechniker ihre Fähigkeiten präsentieren. Zu den bekanntesten gehören der Montreal Fireworks Festival, die Pyronale in Berlin und der Internationale Feuerwerkswettbewerb in Hannover.
Montreal Fireworks Festival
Das Montreal Fireworks Festival, auch als L’International des Feux Loto-Québec bekannt, ist eines der größten Feuerwerksfestivals der Welt. Es findet jährlich im Sommer statt und zieht Teilnehmer aus zahlreichen Ländern an. Die Shows werden über mehrere Wochenenden hinweg in La Ronde, einem Freizeitpark in Montreal, präsentiert. Teilnehmer schätzen besonders die kreative Freiheit und die hohe Qualität der Produktionen, die das Montreal Fireworks Festival bietet.
Pyronale in Berlin
Die Pyronale findet jährlich im September auf dem Maifeld am Berliner Olympiastadion statt. Dieser Wettbewerb lockt die besten internationalen Pyrotechniker an, die in verschiedenen Kategorien wie „Bester Effekt“ und „Beste Choreographie“ antreten. Die Pyronale ist bekannt für ihre spektakulären Feuerwerkschoreographien und die beeindruckende Umsetzung von Musik und Effekten. Die Jury, bestehend aus Fachleuten und Prominenten, vergibt am Schluss des Wettbewerbs Preise an die besten Darbietungen.
Internationale Feuerwerkswettbewerb in Hannover
Der Internationale Feuerwerkswettbewerb in Hannover wird seit 1991 in den Herrenhäuser Gärten jährlich ausgetragen. Der Wettbewerb feierte 2010 sein 20. Jubiläum und ist bekannt für die hohe Qualität und Kreativität der teilnehmenden Teams. Der Wettbewerb besteht aus fünf Veranstaltungen zwischen Mai und September, bei denen Teams aus verschiedenen Nationen ihre Shows präsentieren. Der Sieger wird am letzten Veranstaltungsabend aus den fünf teilnehmenden Nationen ermittelt und bei der Siegerehrung ausgezeichnet. Das tschechische Team „Flash Barrandov Special Effects“ war der Sieger des Vorjahres.
Die gesellschaftliche Rolle von Feuerwerken
Feuerwerke haben eine tief verwurzelte gesellschaftliche Bedeutung. Sie sind ein wesentlicher Aspekt in verschiedenen Kulturen weltweit und werden oft mit festlichen Anlässen und wichtigen Feierlichkeiten in Verbindung gebracht. In Deutschland beispielsweise macht die Knaller-Industrie jährlich einen Umsatz von über 100 Millionen Euro, was die starke gesellschaftliche Bedeutung von Feuerwerk unterstreicht.
Symbolische Bedeutung von Feuerwerken
Die symbolische Funktion von Feuerwerken ist nicht zu unterschätzen. In vielen Kulturen werden sie eingesetzt, um Neubeginn, Glück und Freude auszudrücken. Feuerwerke haben auch eine tiefgreifende symbolische Funktion bei nationalen Feiertagen und gesellschaftlichen Veranstaltungen. Der Ursprung des Feuerwerks wird auf das 10. bis 13. Jahrhundert in China datiert, und seither hat es sich weltweit verbreitet, um wichtige Momente zu markieren.
Feuerwerke als Ausdruck des freien Willens
Feuerwerke dienen auch als Ausdruck des freien Willens und der persönlichen Freiheit. Der jährliche Einsatz von Feuerwerkskörpern zu Silvester zeigt dies besonders deutlich. Trotz der Gefahr, dass 59 Prozent der Deutschen ein Verbot von privatem Feuerwerk befürworten und 39 Prozent Feuerwerke nur von ausgebildeten Pyrotechnikern wünschen, bleibt der Wunsch, diese symbolische Funktion privat zu feiern, stark in der Gesellschaft verankert. Vor der Corona-Pandemie gab es in der Silvesternacht eine Verdopplung der Einsatzzahlen, was die intensive Nutzung und gesellschaftliche Bedeutung von Feuerwerk deutlich macht.
Moderne Innovationen in der Feuerwerkstechnik
Die Zukunft der Pyrotechnik wird durch kontinuierliche Innovationen und technische Fortschritte geprägt. Ein hervorragendes Beispiel dafür ist der 32. Internationale Feuerwerkswettbewerb in Hannover, der am 25. Mai 2024 startet. Dieser Wettbewerb bietet eine Plattform für renommierte Pyrotechnik-Teams, um ihre neuesten Entwicklungen zu präsentieren. Unter den Teilnehmern ist das Team Red Flame Special Effects aus Malaysia, das seit 1995 durch innovative Feuerwerkshows begeistert. Auch das 2018 gegründete Team Pyrocom aus Estland, das auf über 50 Jahre kombinierte Erfahrung zurückblickt, wird seine Expertise unter Beweis stellen.
Die Innovationskraft der Feuerwerkstechnik zeigt sich auch bei Amir Morani Fireworks aus Indien, das seit 1937 tätig ist und seit 2019 unter der Leitung von Azan Morani steht. Das litauische Team Vilniaus Saliutas hat seit 1996 durch gemeinschaftliches Arbeiten beeindruckende Fortschritte gemacht und 2013 die Firma Vilniaus Saliutas gegründet. Ebenfalls bemerkenswert ist das slowakische Team Privatex-Pyro, das seit seiner Gründung im Jahr 1991 neue Pyrotechnik entwickelt und bekannt für innovative Feuerwerkstechniken ist.
Der 32. Internationale Feuerwerkswettbewerb in Hannover zeigt deutlich, wie die Innovationen in der Feuerwerkstechnik das Erlebnis für Zuschauer weltweit bereichern können. Mit rund 11.500 internationalen Gästen pro Abend und insgesamt 57.500 erwarteten Besuchern über die gesamte Veranstaltung hinweg, wird das Event nicht nur ein Technikspektakel, sondern auch ein gesellschaftlicher Höhepunkt sein. Eintrittskarten kosten 26 Euro, ermäßigt 23 Euro, und eine Familienkarte für zwei Erwachsene und zwei Kinder gibt es für 69 Euro. Das Angebot „Hannover explosiv“ bietet eine Übernachtung und Eintrittskarte für 89 bzw. 99 Euro an.